Entwurf, Planungen, Ausschreibungen und Bauüberwachung (HOAI Lph 1-9)
mit Veranstaltungsbereich, Büro- und Experimentalräumen wurde für den gleichnamigen Verein auf dem Gelände der Universität Gh Kassel errichtet. Das Niedrigenergiehaus ist selbst auch Forschungsobjekt zwischen High- und Low-Tech. In einer schmalen Lichtfuge entlang der sanierten Brandwand des benachbarten Altbaus wird die Erschließung geführt. Eine zweischalige Wand aus ungebrannten Lehmziegeln ist prägendes Element durch alle Geschosse und gleichzeitig Installationsraum für die Haustechnik.
| Ausgewählt zum Tag der Architektur in Hessen 2001 und 2002.
| Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Silber 2009.
Das räumliche Konzept ist schichtenförmig aufgebaut und fügt sich mit dem Volumen maßstäblich in die vorhandene historische Umgebung ein. Die Kubatur des einfachen Riegels erhält über den vorgezogenen Foyer- und Vortragssaalbereich eine Betonung, die mit einem Stahlbetonbügel überspannt und somit unterstrichen wird. Der Außenputz nimmt in der roten Farbigkeit Bezug zu den Jugendstilgebäuden auf. Das Gebäude gliedert sich in zwei Nutzungsbereiche. Im Erdgeschoss ist der öffentliche Veranstaltungsbereich mit Foyer, Ausstellungsflächen und Vortragssaal angeordnet. In den oberen Geschossen folgt der Bürobereich mit repräsentativem Besprechungsraum. Im Ostteil des Gebäudes befindet sich die Experimentalbereiche. Hier sollen innovative Konstruktionen in Bezug auf Thermik, Lüftung, Licht und Schall anhand der austauschbaren Fassade erforscht werden.
Das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen Kassel (ZUB) gehört zu den Preisträgern des erstmals zur BAU 2009 vergebenen „Deutschen Gütesiegels für Nachhaltiges Bauen“. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BVMBS) haben das Gütesiegel gemeinsam erarbeitet. Auf Anhieb schafften 16 Gebäude bundesweit den Sprung aufs Podest und wurden in den Kategorien Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet.
So verschieden die Objekte auf der einen Seite auch sind - die Bruttogrundflächen liegen zwischen 600 und 130.000 m2 – allen ist ihre besonders umweltfreundliche, ressourcensparende und wirtschaftliche Planung und Ausführung gemein. Das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen Kassel gehört dabei mit seinem Baujahr 2001 zu den älteren Gebäuden, erfüllt aber dennoch die nach heutigem Standard geforderten Kriterien im guten Mittelfeld. Die Bewertung endet mit der Gesamtnote 1,9.